Anlässlich des 16. International Wildland Fire Safety Summit am 25. Mai wurde Lindon eingeladen einen Vortrag zu halten über den “Faktor Mensch” im Kontext von tödlichen Einsätzen bei Waldbränden
Foto: L. Pronto.
Durchschnittlich sterben jedes Jahr mehr als 250 Menschen an den Folgen von Waldbränden[1]. Eine unverhältnismäßig hohe Anzahl von Verletzungen und Todesfällen betrifft Feuerwehrleute. Auch wenn diese Zahlen im Vergleich zu anderen Naturkatastrophen relativ niedrig erscheinen, sind Waldbrände die einzige Naturkatastrophe, die wir weitgehend verhindern, vorhersagen und kontrollieren können. Wenn also Menschen an den Folgen der Einsätze sterben, gibt es eine klare Liste von Faktoren, die für einen tragischen Ausgang verantwortlich sind und die man im Einsatz in der Regel vollständig unter Kontrolle hat. Die Milderung dieser Faktoren, macht die Waldbrandbekämpfung zu einer "Organisation mit hoher Zuverlässigkeit".
Dies ist der Grund, warum die Waldbrandbekämpfung disziplinübergreifend untersucht und vom einflussreichen Organisationstheoretiker Karl E. Weick hervorgehoben wird. Diese Perspektive wird allerdings auch heftig diskutiert, denn wir lernen nur sehr langsam aus den Fehlern der letzten Zeit und unserer Herangehensweise an die Waldbrandbekämpfung. Das Ergebnis ist, dass wir eine zunehmend starke Entwicklung an Todesfällen und Verletzungen bei Feuerwehrleuten beobachten, trotz der technologischen Fortschritte und den daraus gegebenen Möglichkeiten der Kommunikations- und Sicherheitspraktiken.
Es gibt vier sogenannte „gemeinsame Nenner“ bei Waldbränden, die zum Tod von Feuerwehrleuten führen, die weithin in der Praxis gelehrt werden (der Schwerpunkt liegt in den USA, aber diese Materialien werden weltweit verbreitet):
1. Bei relativ kleinen Bränden oder trügerisch wirkende, ruhige Bereiche bei großen Bränden
2. Brände, die in relativ leichten Brennstoffen wie Gras oder leichtem Gestrüpp brennen
3. Unerwartete Änderungen der Windrichtung oder -geschwindigkeit
4. Feuer reagiert auf topografische Bedingungen und läuft bergauf.
Foto: Unbekannt.
Während meiner Zeit als Firefighter in den USA, begannen meine Kollegen und ich mit einigen Voruntersuchungen, um die menschlichen und umweltbedingten Faktoren bei solchen tragischen Bränden besser zu verstehen. Daraufhin beschrieben wir fünf weitere häufig auftretende Faktoren, die zum Tod von Feuerwehrleuten beitragen. Dazu gehörten:
1. Wenn es zu einem Zusammenbruch der Kommunikation kommt und wichtige Informationen nicht gegeben oder empfangen werden (Watchouts #5-7)
2. Wenn unverbrannte Vegetation die Einsatzkräfte vom Hauptfeuer (indirekte Feuerlinie) oder einem gut etablierten Flugfeuer („Spotfire“) trennt (Watchout #11)
3. Wenn Fluchtwege und Sicherheitszonen unzureichend sind, um extremen oder unerwartetem Brandverhalten standzuhalten (Watchout #3)
4. Wenn der "vor meiner Haustür-Vertrauensfaktor" die Entscheidungsfindung beeinflusst, z. B. bei der Festlegung von (aggressiven) Taktiken oder Auslösepunkten.
5. Während des Einsatzes in der Hauptbrandzeit zwischen 13.00 und 18.00 Uhr.
Unabhängig von dieser Liste, entwickelte auch ein Hotshot Superintendent in Montana eine ähnliche Aufstellung. Kürzlich habe ich mich mit Matt Holmstrom, jetzt Regional Risk Management Officer für den U.S. Forest Service / Bureau of Land Management, ausgetauscht, um die „menschlichen Faktoren“, die zu tödlichen Einsätzen führen können, noch stärker hervorzuheben. Seine ursprüngliche Liste umfasste folgende Punkte:
1. Weniger als 2 Jahre Erfahrung, 13-17 Jahre Erfahrung.
2. Einsatzkräfte werden meistens vom Feuer eingeschlossen zwischen 1448-1642 auf (sowie nr. 5 oben)
3. Zu viele Hüte tragen / Schlecht definierte Führung.
4. Erstangriff zu lange/erweiterte Angriffsübergänge.
5. Frühere Unfälle oder Beinahe-Unfälle.
6. Konflikte im Einsatz.
7. Im Erstangriff oder Rückkehr in die Sicherheit - einzelner Fluchtweg.
8. Kommunikationsmängel, Fehlkommunikation oder keine Kommunikation.
Unsere vorläufigen Untersuchungen (die aus einer Literaturrecherche und einer kritischen Bewertung von Ereignissen bestand, um Daten zu sechs Bränden mit Todesfolge zwischen 1994 und 2013 mit insgesamt 45 Todesfällen zu sammeln) deuten darauf hin, dass diese klassisch-gelehrten Faktoren möglicherweise kein vollständiges Bild davon zeichnen, warum es zu tödlichen Einsätzen kommt, und dass menschliche Faktoren eine noch größere Rolle bei Todesfällen und Verletzungen spielen können. Zusätzliche Faktoren sollten sorgfältig berücksichtigt und sofern möglich, abgemildert werden; weitere Forschung ist notwendig und einige der Einsatzregeln wurden seit 70 Jahren nicht mehr überarbeitet. Kommunikationspannen, die Tageszeit des Feuerwehreinsatzes, das Erfahrungsniveau oder ein "vor meiner Haustür-Vertrauensfaktor" führen unverhältnismäßig häufig zu Tod und Verletzungen, wenn Feuerwehrleute in ihrer eigenen Gemeinde im Einsatz sind (In den USA verbringen Wildland Firefighters die meiste Zeit ihres aktiven Dienstes weg von ihrer Heimateinheit oder in einem anderen Bundesstaat).
Viele sehen die USA als führend in Bezug auf operative Effizienz, Effektivität und Sicherheit in der globalen Wildland-Feuerwehrgemeinschaft an. Doch die USA haben auch die höchste Anzahl an Todesfällen und Verletzungen im Zusammenhang mit der Waldbrandbekämpfung. Dafür gibt es viele Gründe, aber es ist klar, dass es an der Zeit ist, die Art und Weise, wie Feuerwehrleute ausgebildet werden, neu zu bewerten und Änderungen vorzunehmen sind, die auf den Erkenntnissen der tragischen Unfälle der letzten Jahrzehnte basieren. An der Ausbildung und taktischen Ansätzen in der Waldbrandbekämpfung hat sich seit den 1990er Jahren dennoch nur wenig geändert. Zusätzlich, während Feuerwehrleute, die in den Flammen verbrennen, oft die meiste Aufmerksamkeit erhalten, gibt es einige sehr ernste Faktoren die „still und leise“ töten und daher weitgehend unbeachtet geblieben sind - wie akute und langfristige gesundheitliche Auswirkungen der Arbeit – z.B:
Laut Nelda St. Clair (BLM) haben Wildland-Firefighters eine Selbstmordrate von 0,3%, eine erschreckend hohe Zahl im Vergleich zur nationalen Selbstmordrate von 0,01%... das ist eine 30-fach höhere Selbstmordrate als die allgemeine US-Bevölkerung. In den Jahren 2015 und 2016 nahmen sich insgesamt 52 Wildland Firefighter das Leben.
Domitrovich et al. (2017) schätzen, dass ein Feuerwehrmann in einer 10-jährigen Karriere ein um 22 bis 24 Prozent erhöhtes Sterberisiko durch Herzkrankheiten, Lungenkrebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat, verglichen mit einer Person ohne Rauchbelastung. Nach 20 Jahren liegt das Risiko bei 25 bis 39 Prozent.
Insgesamt war der Zweck unserer Präsentation, die Aufmerksamkeit auf diese wichtigen Themen zu lenken und dafür zu plädieren, dass mehr in die Forschung und in Änderungen der grundlegenden Ausbildungsansätze investiert wird.
[1] Pronto, Lindon N., Beltrán, Esteban, and Goldammer, Johann Georg. GFMC / UNISDR Global Wildland Fire Network Bulletin – “11th Annual Global Wildland Fire Fatalities and Damages Report – 2018”. Issue No. 24 (# 1 / 2019 – 15 September 2019). The Global Fire Monitoring Center. https://gfmc.online/wp-content/uploads/GFMC-Bulletin-01-2019.pdf
Ähnlich wie bei der Bekämpfung von Waldbränden geht es auch im Leben darum, Risiken zu mindern und gezielt Entscheidungen zu treffen. Ich war lange Zeit skeptisch gegenüber Online-Dating, aber das Kennenlernen von Frauen ab 40 hat meine Sichtweise verändert. So wie man bei der Waldbrandbekämpfung auf sorgfältige Planung und Vorsorge setzt, geht es auch bei der Partnersuche um Qualität statt Quantität. Die Plattform hat mir geholfen, Menschen zu finden, die ähnliche Werte teilen und in dieser Lebensphase auf der Suche nach bedeutungsvollen Verbindungen sind. In beiden Fällen kommt es darauf an, gezielt auf das Wesentliche zu achten und wertvolle Beziehungen aufzubauen.
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