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Den Umgang mit Feuer lernt man im Umgang mit Feuer!

Spätestens, wenn die Temperaturen wieder steigen, unsere Schuhe beim Waldspaziergang staubig werden, weil der Boden so trocken ist, müssen wir wieder über Feuer und Feuerverhalten sprechen. Denn nur wenn wir verstehen, wie einzelne Feuerfaktoren zusammenwirken und damit die Intensität und die Ausbreitung des Feuers beeinflussen, können wir Präventionsmaßnahmen ergreifen und auch Taktik und Technik der Bekämpfung logisch herleiten.



Hier ist ein kleiner Einblick:

  • Wussten Sie, dass sich die Feuerintensität / Flammenlänge verändern, wenn sich das Zusammenspiel von Faktoren wie Wind, Luftfeuchte, Temperatur, Sonneneinstrahlung, Brennmaterial (Art, Menge, Struktur) und Topografie im Tagesverlauf ändern?

  • Und wie das vorhersehbar ist?

  • Oder, dass man unter bestimmten Bedingungen Feuer mit einfachen Handwerkzeugen, wie zum Beispiel einer Feuerpatsche kontrollieren kann?



Zum Thema Feuerverhalten und weiteren Themen haben wir deswegen im WKR-Projekt Ausbildungsmodule erstellt.Darin kann man auch nachlesen, wann die Nutzung eines Laubbläsers effektiv ist. Und, dass interessanterweise nicht immer Wasser für die Brandbekämpfung benötigt wird.

Um von der Entwicklung eines Vegetationsbrandes nicht überrascht zu werden, brauchen wir solche Kenntnisse des Feuerverhaltens und der Faktoren, die dieses beeinflussen. Und wir müssen diese Kenntnisse trainieren, bevor ein Feuer entfacht. Also vor dem Sommer. Dazu gehört natürlich auch, sich mit Prävention zu beschäftigen und mit der Frage, welche präventiven Maßnahmen (wie z.B. indirekte Taktiken wie Vorfeuer) unter welchen Bedingungen sinnvoll sind.


Waldbrandübungen sind dabei ideal, um diese Fragen in der Praxis zu diskutieren, die sich verändernden Bedingungen zu beobachten und wichtige Erfahrungen zu sammeln. Doch die Möglichkeiten dafür sind nicht allzu oft vorhanden. Voraussetzung sind unter anderem optimale Wetterbedingungen, denn man möchte natürlich möglichst genau planen können, wie sich das Feuer verhält. Kurzum: Die Zeitfenster für solche Übungen sind sehr begrenzt. Daher haben viele Entscheidungsträger*innen, Wissenschaftler*innen und Forstpraktiker*innen in Deutschland selten die Gelegenheit, dies in der Praxis zu erleben. Was dazu führt, dass Diskussionen über das geeignete Waldbrandmanagement oft hitzig geführt werden, doch zu wenig basierend auf praktischen Erfahrungen.


Das Ziel des WKR-Projektes ist auch, diese praktischen Erfahrungen zu ermöglichen. So haben wir am 2.3.2023 den oben beschriebenen Wirkungskomplex der Feuerverhaltensfaktoren auf mehreren Offenlandnaturschutz-Flächen in Nordrhein-Westfalen demonstriert, verschiedene Techniken des taktischen Feuereinsatzes geübt und verschiedene Werkzeuge getestet.

Insgesamt konnten auf einer Fläche von ca. 14 ha Landwirte, Feuerwehr, Förster und Wissenschaftler gemeinsam Feuerverhalten an mehreren Brennflächen beobachten und aktiv erlernen.




Photos: Rosa Castañeda /Maria Schloßmacher

Video: Rosa Castañeda




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