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Demonstrationsflächen

Demonstrationsflächen dienen der Darstellung präventiver Brandschutzmaßnahmen und sind sowohl ein bewährtes Mittel zur Kommunikation, Aus- und Weiterbildung, als auch hervorragend geeignet, um Interessenskonflikte am Objekt praxisnah zu diskutieren. Sie sind ein operationales Instrument, um Feuermanagement in verschiedenen Waldtypen abzubilden.

Ein Video zu den Arbeiten auf der WKR Demonstrationsfläche in Gartow im September 2022, die auch das Kontrollierte Brennen beinhalten.

Das Projekt "Waldbrand-Klima-Resilienz" zielt(e) darauf ab, Strategien zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Wäldern gegenüber Waldbränden und den Auswirkungen des Klimawandels zu entwickeln und zu testen. Demonstrationsflächen spielen dabei eine zentrale Rolle, um verschiedene Maßnahmen praktisch zu erproben, auszubilden und zu bewerten. 

Rolle, Funktion und Anwendung der Ergebnisse der Demonstrationsflächen 

Erhöhung der Waldbrand-Resilienz: Auf den Demonstrationsflächen werden verschiedene Methoden zur Steigerung der Resilienz gegen Waldbrände und Klimaeinflüsse getestet. Dazu gehören unterschiedliche Bewirtschaftungsstrategien wie die selektive Holzernte, die Förderung bestimmter Baumarten oder die Anlage von Schneisen, Pufferzonen und Wundstreifen. 

Biodiversität und Artenschutz: Ein weiteres Ziel ist die synergetische Förderung der Biodiversität. Auf den Flächen wird untersucht, wie unterschiedliche Maßnahmen das Vorkommen von Flora und Fauna beeinflussen. Dabei spielen auch seltene oder bedrohte Arten eine Rolle. 

Monitoring und Datenanalyse: Die Flächen dienen auch der wissenschaftlichen Beobachtung und Datensammlung. Sensoren und regelmäßige Begehungen helfen, die Auswirkungen der Maßnahmen auf Boden, Vegetation und Mikroklima zu dokumentieren. Diese Daten sind essenziell für die Weiterentwicklung und Anpassung der Strategien. 

Aus- und Fortbildung: Alle Demonstrationsflächen dienten und dienen weiterhin der aktiven Ausbildung am Objekt. Die Flächen werden von den Eigentümern als auch forstlichen Bildungszentren und Feuerwehrschulen fortlaufend genutzt. 

Wert der Demonstrationsflächen 

Die Demonstrationsflächen haben einen hohen wissenschaftlichen und praktischen Wert, da sie als lebendes Labor dienen. Sie ermöglichen es, unter realen Bedingungen zu erleben, wie verschiedene Strategien zur Erhöhung der Waldbrandresilienz umgesetzt werden können. Dies ist nicht nur für die Wissenschaft wichtig, sondern auch für die praktische Forstwirtschaft und den Naturschutz. 

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Die gesammelten Daten und Erfahrungen helfen, das Verständnis über die Auswirkungen des Klimawandels auf Waldökosysteme zu vertiefen und neue Modelle und Prognosen zu entwickeln. 

Praxisnahe Lösungen: Forstwirtschaft und Naturschutz profitieren direkt von den Erkenntnissen, da diese in Form von Empfehlungen und Leitlinien für die Praxis aufbereitet werden. 

Bildung und Bewusstsein: Die Demonstrationsflächen werden auch für Bildungszwecke genutzt, um Fachleute, Studierende und die Öffentlichkeit über nachhaltige Waldmanagementpraktiken und den Umgang mit den Folgen des Klimawandels zu informieren. 

Ort und Lage der Flächen 

Die Demonstrationsflächen befinden sich in verschiedenen Regionen, die repräsentativ für unterschiedliche Waldtypen, Besitzformen und Klimazonen sind. Diese Diversität ermöglicht es, eine breite Palette an Bedingungen zu untersuchen und die Ergebnisse auf andere Regionen zu übertragen. 

 

Die genauen geografischen Koordinaten, Höhenlagen und die Beschaffenheit der Böden sowie die bestehenden Vegetationstypen variieren je nach Standort. Diese Vielfalt ist wichtig, um die Wirksamkeit der Maßnahmen unter verschiedenen Bedingungen zu testen und allgemeingültige Schlüsse ziehen zu können. 

 

Die Arbeiten an den Demonstrationsflächen werden auch nach Projektende fortgeführt, u.a. in Brandenburg, Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg. 

Der FNR-Medientag 2022, eine öffentliche Übung auf der WKR- Demonstrationsfläche in Niedersachen, war ein voller Erfolg. 

Demoregion Bayern “Chiemgauer Alpen” 

 

In der Demoregion “Chiemgauer Alpen” wurden zwischen 2021 und 2024 mehrere Aktionen und Ausbildungsaktivitäten zum Thema Schwenden und Nachlöscharbeiten zusammen mit Bergbauern, Bergwacht und örtlichen Feuerwehren durchgeführt. WKR wurde außerdem eingeladen, im Rahmen einer Aktivität der Demo-Region in einem Waldkindergarten in Grassau ein Waldbrand-Aufklärungstraining und Sicherheitstraining für die frühe Kindheit durchzuführen. In einer weiteren Entwicklung der Zusammenarbeit mit der Bergwacht Bayern wurde auch eine Schulung mit der Bergwacht Füssen und der Freiwilligen Feuerwehr Schwangau durchgeführt. Der Schwerpunkt lag auf einer Waldbrandübung in schwierigem Gelände – diesmal mit dem ikonischen Schloss Neuschwanstein und den bayerischen Alpen als Kulisse. Da Waldbrände in der Alpenregion immer häufiger auftreten, ist es wichtig, sich entsprechend auf die Brandbekämpfung in komplexen Umgebungen vorzubereiten ... gefährliches Gelände, Touristen, Kulturerbestätten ... Dies erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen wie Feuerwehrleute, die von der Bergwacht unterstützt werden, und die Sensibilisierung durch öffentliche Aufklärung. 

Ausgewählte Presseberichte:  

  • Zeitungsartikel: 23. Juli 2023, Süddeutsche Zeitung (online und Print): „Mit Hacke und Helikopter gegen die Flammen“ (Pronto) 

  • Zeitungsartikel: 28. August 2022, OVB - Oberbayerisches Volksblatt (online und Print): „Inmitten lodernder Flammen: Wie ein Feuerwehrmann aus Aschau im Chiemgau gegen Waldbrände kämpft“ (Pronto) 

  • TV-Interview: Abendnachrichten-Segment: 21. Juli 2023, Bayerischer Rundfunk: (Abendschau-Süden) (Pronto) 

  • TV-Bericht: Gemeinshaftsübung zur Waldbrandprävention: 24. Juli 2024, Bayerischer Rundfunk: (Wir in Bayern) (Pronto) 

  • Zeitungsartikel: 18. Juli 2024, Allgäuer Zeitung (online und Print): “Mit Blick auf Neuschwanstein: Bergwacht Füssen und Feuerwehr Schwangau bekämpfen Flammen” (Pronto) 

  • Pressemitteilung: 15. Juli 2024, Bergwacht Bayern, Füssen “Waldbrand vor der Kamera” (Pronto)

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Waldbrandübung Nähe Schloss Neuschwanstein 

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Übergabe Handwerkszeuge an Chiemgauer Almbauern/Sennern und Bergwacht mit Feuerwehr Aschau/ Sachrang und Aschauer Bürgermeister Simon Frank. 

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Waldbrand Aufklärung im Waldkindergarten Grassau 

Einer der zahlreiche “Schwendaktionen” und Ausbildungsaktivitäten im Demoregion Chiemgauer Alpen 

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Demo-Fläche Niedersachsen 

 

Die Demo-Fläche Niedersachsen (siehe https://www.waldbrand-klima-resilienz.com/post/waldbrandvorsorge-mit-der-feuerwehr-arbeiten-an-der-demofl%C3%A4che-bei-gartow-gehen-weiter ) liegt im Großprivatwald und an und auf Brandflächen des katastrophalen Waldbrandes in 1975. Im Verbund mit den Netzwerk Partnern wurden die Flächen eingerichtet, unterhalten und für Exkursionen, Aus- und Fortbildung genutzt. Durch die Erfahrungen aus 1975 war die Sensibilisierung für das Thema Waldbrandprävention sehr hoch, entsprechend motiviert waren sowohl der Waldbesitzer als auch die umliegenden Gemeinden und Feuerwehren. Neben Brandlastreduzierung entlang einer Landstraße wurden waldbauliche Maßnahmen umgesetzt, wie Stammzahlreduktion, Unterbau mit Feldahorn, Waldumbau auf der Gesamtfläche. Beispielhaft für Exkursionen, Seminare und aktive Arbeiten auf und mit den Flächen kann hier der FNR-Medientag auf der Demo-Fläche in Gartow angeführt werden: https://www.kiwuh.de/presse/pressemitteilungen/aktuelle-nachricht/waldbrandgefahr-365-tage-im-jahr-managen 

 

Neben den waldbaulichen und technischen Maßnahmen konnte hier auch aktiv mit Feuer gearbeitet werden, da im Forstbetrieb auch Offenland-Naturschutzflächen liegen, die mit Feuer gepflegt werden. Dies ermöglichte die Ausbildung mit dem Werkzeug Feuer für Waldbesitz und die umliegenden Feuerwehren. 

Ein weiteres Ergebnis der Demo-Fläche in Gartow ist ein Aufklärungsfilm, der mit den lokalen Partnern entstanden ist: 

Waldbrandmanagement ist eine Querschnittsaufgabe, die Feuerwehren nicht allein lösen können. 

Im Rahmen des von der Bundesregierung geförderten Projekts Waldbrand-Klima-Resilienz (kurz: WKR-Projekt), dass am European Forest Institute (EFI) ansässig ist, wurde dieser Film in Kooperation mit Dr. Michael Herrmann und dem Waldpädagogikzentrum Ostheide der Niedersächsischen Landesforsten (Elke Urbansky) produziert. Er soll anregen sich auf den Weg zu machen, um zu regionalen Lösungen für mehr Waldbrandprävention im Wald zu kommen. Es ist unumstritten, dass die Klimaveränderungen zu einer immer stärker werdenden Prädisposition des Waldes für Waldbrände führen. 

  

Ziel des Films ist es, das Wissen und die Lehren aus 1975 einzuordnen und in die Praxis zu bekommen. Er richtet sich an alle Akteure des Waldbrandmanagements und alle Waldbesitzarten. Der Film ist frei verfügbar und es ist ausdrücklich gewünscht ihn öffentlich zu zeigen. 

  

Der Film ist hier verfügbar: https://youtu.be/ezoQS_KMR6o?si=Ce6XU4Bt0ks4RiEh  

Ausgewählte Presseberichte: 

  • Interview: 1. Dezember (2023), Wendland-net: Fortbildung: „Damit der Wald nicht in Rauch aufgeht“ (Held)  

  • Interview/Video: 1. Februar (2023), FNR: Vorbeugung von Waldbränden (Held)  

  • Interview/Video: 1. Februar (2023), FNR: Ist Totholz Brennstoff? (Held)  

  • Interview/Video: 1. Februar (2023), FNR: Zeitgemäßes Waldbrandmanagement (Held) 

  • Interview: 4. Januar (2023), AFZ Der Wald: Klimawandel erfordert Weitblick beim Feuermanagement (Held) 

  • Interview: 11. Oktober 2022, FNR: „Waldbrandrisiken das ganze Jahr über managen“ (Held) 

  • TV-Interview: 24. September 2022, Elbe-Jeetzel-Zeitung: „Bei Trebel: Feuer mit Feuer bekämpft“ (Held und Pronto)  

  • TV-Interview: 26. September 2022, Sat.1 regional: „Heide in Flammen: Große Feuerwehrübung in Lüchow“ (Held) 

  • Interview: 29. Juni 2021, EJZ: „Gartower Wald: Dem Waldbrand den Brennstoff entziehen“ (Held) 

  • TV-Interview: 24. Juni 2021, NDR: „Brennstoffpufferzonen zur Verhinderung von Waldbränden“ (Held) 

  • Interview: 4. Mai 2021, LANDESFORSTEN: „Kooperation in der Waldbrandprävention“ (Held)  

  • Radio: 3. Mai 2021, ANTENNE: „Forstamt bekommt Löschpanzer für Pick-up-Trucks: Wälder zu trocken“ (Held) 

Demo-Flächen Brandenburg 

 

NLB Stiftung 

Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg NLB ist einer der größten Flächeneigentümer in Brandenburg. Gleichzeitig sind die Stiftungsflächen hochgradig feuergefährdet, kontaminiert mit militärischen Altlasten und Munition (Unexploded Ordnance UXO). Die Flächen weisen zudem eines der höchsten Waldbrandgeschehen in Brandenburg auf. 

Die Stiftung ist ein aktiver Partner im Feuermanagement und investiert seit 2013 aktiv in präventive Maßnahmen.  

WKR-NLB-Waldbrandschutz 

Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg setzt auf ihren Flächen abgestimmte Waldbrandschutzkonzepte um. Ziel ist es, die Sicherheit bei Waldbränden zu erhöhen, umliegende Flächen vor einem Übergreifen des Feuers zu schützen und die munitionsbelasteten Wildnisflächen in der Kernzone des Naturschutzgebietes von Eingriffen freizuhalten. 

Die von der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg jeweils in Kooperation mit Landkreisen, Feuerwehr, Forstverwaltung, Naturschutz und weiteren Expert*innen umgesetzten Waldbrandschutzsysteme werden regelmäßig gepflegt und im Rahmen von Brandschutzübungen überprüft. Brandereignisse werden gemeinsam mit allen Partnern ausgewertet, neuer Bedarf an die aktuelle Situation angepasst und die Maßnahmen mithilfe beantragter Fördermittel sowie Eigenmitteln der Stiftung umgesetzt. 

Für fachlichen Austausch, Schulung und Qualifikation zur Waldbrandbekämpfung und -prävention engagiert sich die Stiftung als Partner im Verbundprojekt Waldbrand Klima Resilienz. Das Projekt wird vom European Forest Institute und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg gemeinsam mit vielen regionalen und internationalen Partnern mit Förderung durch den Waldklimafonds umgesetzt. 

Maßnahmen in der WKR-Projektlaufzeit (2020-2023): 

Jüterbog, Lieberose, Tangersdorf  

  • Auf- und Ausbau Waldbrandschutzriegelsysteme, Neue Wundstreifen auf einer Länge von 7,25 km und 3,72 Hektar. 

  • Unterhaltung/Pflege Waldbrandschutzriegelsysteme auf 317,97 Hektar. 

  • Unterhaltung/Pflege Waldbrandschutzriegelsysteme auf 120,7 Hektar. 

  • Instandsetzung von Wegen auf einer Länge von 2.070 Metern. 

  • Instandsetzung von Wegen auf einer Länge von 2.662 Metern. 

  • Instandsetzung von Wegen auf einer Länge von 2.100 Metern. 

  • Neuanlage von 3 Löschwasserentnahmestellen. 

  • Neuanlage von 4 Löschwasserentnahmestellen: 

  • Instandsetzung von Wegen auf einer Länge von 5.120 m. 

  • Neuanlage von 2 Löschwasserentnahmestellen/ Neuanlage Wundstreifen „Töpperweg“ 1.300 m: 

  • Neuanlage von 2 Löschwasserentnahmestellen: 

Heidehof- MB III Vorbeugung von Waldschäden

  • Neuanlage von 2 Löschwasserentnahmestellen. 

Jüterbog:  

  • Sondierung von Kampfmitteln auf 4,59 Hektar und Anlage von Waldbrandwundstreifen auf 2,02 Hektar. 

  • Jüterbog: Altes Lager – Maßnahmenbereich II Vorhaben zur Bewältigung der durch Extremwetterereignisse verursachten Folgen im Wald 

  • Sondierung von Kampfmitteln auf rd. 1,46 Hektar und Anlage von Waldbrandwundstreifen auf rd. 1,35 km. 

Hatzfeld  

Mit der Hatzfeldt-Wildenburg´sche Forstverwaltung hat das WKR einen Kooperationspartner aus dem Grossprivatwald gewinnen können. Der Betriebsteil Massow liegt südlich von Berlin und ist durch klassische Kiefernwirtschaft geprägt. Der Wald wird aktiv umgebaut nach ANW (Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft) Richtlinien. Die Waldbrandgefahr ist ortsüblich sehr hoch. Im Rahmen des WKR-Projektes diente diese Demo-Fläche zur Veranschaulichung der konzeptionell-langfristigen Waldbrandprävention durch Waldumbau. Das WKR-Projekt beriet, stellte Ausrüstung zur Verfügung und entwickelte mit dem Forstbetrieb Exkursionsführer zum Thema Waldbrandprävention. Die Demo-Fläche wurde auch zur Exkursion der ANW-Jahrestagung 2023 zu diesem Thema genutzt. Die vom WKR-Projekt gestellte Ausrüstung kam und kommt regelmäßig zum Einsatz.  

 

Ausgewählte Presseberichte: 

  • Interview: 7. Juni 2023) AFZ-der Wald: Gegen das Feuer (Held) 

  • TV-Interview: 24. Juli 2022, rbb 24: „Wie kann eine Feuerwehr beim Waldbrandeinsatz Wasser sparen? Besuch bei der Spezialeinheit ’Vegetationsbrand’ und WKR-Projektpartner“ (Semsch) 

  • Interview: 26. June 2022 Luasitzer Rundschau+. „Waldbrand an der Grenze von Brandenburg und Sachsen – Unterstützung aus den USA (Pronto) 

  • TV-Interview: 25. June 2022 RBB-24 Brandenburg Aktuell. „Waldrand unter Kontrolle“. (Pronto) 

Demo-Flächen Baden-Württemberg 

 

Bruchsal 

Eine Demonstrationsfläche für integriertes Waldbrandmanagement wurde in Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb Hardtwald (Forst BW) in unmittelbarer Nähe zur Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg eingerichtet. Sowohl der Forstbetrieb als auch die Landesfeuerwehrschule nutzten und nutzen die Fläche für ihre betriebsinternen Aus- und Fortbildungen. 

 

Aus der Demo-Fläche heraus und durch Anregung und Inspiration des WKR-Projektes entstand beim Verbundparter FVA die Idee, im klimatischen Hotspot Rhein-Neckar, in Anlehnung an ähnliche Modellregionen zu Sturm und Käfer, eine Modellregion Waldbrand für Baden-Württemberg einzurichten. In diesem Zuge wurde auch ein sogenanntes Tandem-Konzept Waldbrand für Baden-Württemberg entwickelt. Das Tandem beschreibt die fachliche Zusammenarbeit zwischen Forst und Feuerwehr. 

Modellregion: 

 Die "Modellregion Waldbrand" in Baden-Württemberg ist eine innovative Initiative, die darauf abzielt, Waldbrände durch eine Kombination aus Prävention, Früherkennung und effizienten Bekämpfungsmaßnahmen besser zu managen. Die Modellregion wurde als Teil des WKR-Projekts) ins Leben gerufen, um eine übergreifende Strategie zur Bewältigung von Waldbrandgefahren zu entwickeln und umzusetzen.

Entwicklungsgeschichte 

Initiierung und Bedarfserkennung 

In den letzten Jahren haben die Häufigkeit und Intensität von Waldbränden in Europa, einschließlich Deutschland, zugenommen. Dies ist auf klimatische Veränderungen, zunehmende Trockenperioden und eine erhöhte Brandgefahr zurückzuführen. Baden-Württemberg erkannte früh die Notwendigkeit, auf diese Herausforderung zu reagieren und begann daher, systematische Maßnahmen zur Waldbrandprävention und -bekämpfung zu entwickeln. 

 

Start des WKR-Projekts 

Das WKR-Projekt wurde ins Leben gerufen, um eine Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen im Bereich Waldbrandmanagement zu schaffen. Es bringt verschiedene Akteure zusammen, darunter Forstbehörden, Feuerwehren, Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger. Das Ziel ist es, innovative Techniken und Strategien zu entwickeln und zu testen, die in der Modellregion Anwendung finden können. 

 

Umsetzung der Modellregion 

Die "Modellregion Waldbrand" wurde in spezifischen Gebieten Baden-Württembergs eingerichtet, die besonders anfällig für Waldbrände sind. Diese Regionen wurden sorgfältig ausgewählt, um eine repräsentative Basis für die Entwicklung und Erprobung von Maßnahmen zu bieten. In diesen Gebieten werden fortlaufend Daten gesammelt, die für die Forschung und Entwicklung neuer Technologien und Methoden genutzt werden. 

 

Kernkomponenten der Modellregion 

Präventionsmaßnahmen 

Ein Schwerpunkt der Modellregion liegt auf der Prävention. Hierzu gehören regelmäßige Inspektionen und Pflegearbeiten, um die Brandlast in Wäldern zu reduzieren. Dazu zählen Maßnahmen wie die Entfernung von Unterholz, das Anlegen von Feuerbarrieren und die Überwachung von Waldflächen. 

 

Früherkennungssysteme 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Implementierung von Früherkennungssystemen. Moderne Technologien wie Drohnen, Satellitenüberwachung und Gas-Sensoren werden eingesetzt, um Anzeichen von Waldbränden frühzeitig zu erkennen. Diese Systeme sind in der Lage, Temperaturänderungen, Rauch und andere Indikatoren zu identifizieren und Alarm auszulösen, bevor sich ein Brand ausbreiten kann. 

 

Effiziente Brandbekämpfung 

Für den Fall, dass ein Waldbrand ausbricht, hat die Modellregion spezielle Einsatzpläne entwickelt, um eine schnelle und effektive Bekämpfung zu gewährleisten. Dazu gehören die Bereitstellung von spezialisierten Einsatzkräften, die Nutzung von Löschflugzeugen und Hubschraubern sowie der Einsatz moderner Löschtechniken. 

 

Zusammenarbeit und Weiterbildung 

Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und die kontinuierliche Weiterbildung der beteiligten Akteure. Regelmäßige Schulungen, Workshops und Übungen werden durchgeführt, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten auf dem neuesten Stand der Technik und Taktik sind. 

 

Ausblick und Weiterentwicklung 

Die Erkenntnisse und Erfahrungen aus der "Modellregion Waldbrand" dienen als Grundlage für die Weiterentwicklung und Ausweitung der Maßnahmen auf andere Regionen. Langfristig soll das Projekt dazu beitragen, ein robustes und effektives System zur Waldbrandprävention und -bekämpfung in ganz Deutschland und darüber hinaus zu etablieren. 

 

Die Modellregion in Baden-Württemberg zeigt bereits jetzt, wie durch gezielte Maßnahmen und innovative Ansätze die Auswirkungen von Waldbränden minimiert werden können und bietet ein Beispiel dafür, wie sich andere Regionen auf ähnliche Herausforderungen vorbereiten können. 

 

Tandem-Konzept Waldbrand 

 

Minister Peter Hauk MdL: „Das aktuelle Waldbrandgeschehen in Deutschland zeigt: wir müssen nicht nur den Wald, sondern auch unser forstliches Risikomanagement im Land an den Klimawandel anpassen, um gut vorbereitet zu sein.“ 
Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl: „Forstverwaltung und Feuerwehr arbeiten eng zusammen und stellen sich auf klimatische Veränderungen und deren Folgen ein.“ 
Waldbrandschutz / Modelregion Hardtwald: Fachberater-Tandems von Feuerwehr und Forst haben sich bewährt. 

„Der Klimawandel erhöht das Waldbrandrisiko in Baden-Württemberg deutlich, trotz gut gepflegter und vorherrschender Mischwälder. Daten des Deutschen Wetterdienstes belegen die jährliche Zunahme der Tage mit hohem Waldbrandrisiko seit 1980. Damit steigt auch das Risiko für Vegetationsbrände. Deshalb müssen wir jetzt vorsorgen und Präventionsmaßnahmen organisieren, denn erfolgreiche Waldbrandbekämpfung setzt ein umfassendes Waldbrandmanagement voraus“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (12. August) in Stutensee (Landkreis Karlsruhe), anlässlich eines Informationstermins in der ‚Modelregion Waldbrandschutz Hardtwald‘ und der Vorstellung erster Projektergebnisse und moderner Brandschutztechnik im Wald. 

Besonders gefährdet sind die Rheinebene und der Norden von Baden-Württemberg, weshalb im Hardtwald in der nördlichen Rheinebene zwischen Ettlingen und Heidelberg eine Modellregion für das Waldbrandmanagement eingerichtet wurde. Minister Hauk hob hervor, das hier in enger Zusammenarbeit von Praxis und Wissenschaft zwischen Feuerwehr, Forst und weiteren Akteuren Verfahren und Konzepte entwickelt, erprobt und eingeübt werden. 

„Schon heute arbeiten Forstverwaltung und Feuerwehr Hand in Hand – und diese Zusammenarbeit gestalten wir mit den Fachberater-Tandems Feuerwehr/Forst nun noch enger. In der Gefahrenabwehr ist es unerlässlich, sich rechtzeitig auf Veränderungen einzustellen und gerade klimatische Veränderungen und deren Folgen nehmen wir sehr ernst. Deshalb haben wir zum Beispiel bereits im Jahr 2017 gemeinsam ein landesweites Waldbrandsymposium auf meine Initiative hin veranstaltet. Ein gutes Beispiel für die bereits hervorragende Zusammenarbeit ist das gute Waldwegenetz im Land. Das ermöglicht unseren Feuerwehreinheiten eine schnelle bodengebundene Bekämpfung von Waldbränden“, bestärkte der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl die Projekt-Akteure. 

„Gemeinsam mit der Feuerwehr gehen Landesforstverwaltung und ForstBW die Herausforderungen an und setzen im Staatswald vorbildhaft präventive Maßnahmen um“, sagte Minister Hauk. Dazu gehören unter anderem: 

die Anlage von Löschwasserbrunnen in Absprache mit den Gemeinden und waldbauliche Maßnahmen, 

Einüben von Abläufen der Brandbekämpfung mit der Feuerwehr im Wald, 

Bereitstellen digitaler Informationen für die Einsatzleitung und 

Waldbrandrisikokarten, die derzeit in Entwicklung sind. 

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg koordiniere das Modellprojekt sowie die Netzwerkarbeit und sei in der gemeinsam zwischen Innen- und Forstverwaltung neu zu errichtenden ‚Plattform Waldbrandmanagement BW‘ federführend für den Wissenstransfer auf Landesebene zuständig. 

„Basierend auf der Erprobung in der Modellregion halte ich es für sehr sinnvoll, das Konzept der Fachberater-Tandems Feuerwehr/Forst auch in anderen Landesteilen einzuführen“, so Landesbranddirektor Thomas Egelhaaf. 

Zahlreiche Aufgaben sind von der ‚Plattform Waldbrandmanagement BW‘ noch zu bearbeiten, darunter auch Fragen der spezifischen technischen Ausstattung für die Feuerwehren und Forstdienststellen. 

@ForstBW 

 

Waldbrandmanagement: Minister Peter Hauk MdL: „Die Geschäftsstelle Plattform Waldbrand unterstützt als Teil der Waldstrategie die Akteure im Land beim Aufbau eines modernen Waldbrandmanagements.“ Einrichtung der Geschäftsstelle Plattform Waldbrand / Projektabschluss ‚Waldbrand-Klima-Resilienz‘ in der Modellregion Hardtwald 

 

„Die Folgen des Klimawandels erfordern es, dass wir unser Krisenmanagement neu ausrichten und es an den aktuellen Rahmenbedingen anpassen. Die Zunahme von Trockenperioden bedeutet leider auch eine Erhöhung des Risikos für die Entstehung von Waldbränden in Baden-Württemberg. Die Daten des Deutschen Wetterdienstes belegen, dass seit 1980 die Tage mit hohem Waldbrandrisiko stetig zunehmen. Seit Jahrzehnten entwickeln wir unsere Wälder zu laubholzbetonten Mischwäldern. Das erhöht die Resilienz des Waldökosystems und senkt gleichzeitig das Waldbrandrisiko. Zusätzlich haben wir in der Modellregion Hardtwald das Zusammenspiel von Waldbewirtschaftern und Feuerwehr in der Prävention und der Waldbrandbekämpfung weiterentwickelt. Mit dem Tandemkonzept Forst und Feuerwehr erreichen wir eine neue Dimension im Waldbrandmanagement in Baden-Württemberg, das Vorbildcharakter für das Land und darüber hinaus entfalten wird. Damit gehen wir gut gerüstet in die neue Waldbrandsaison“, sagte Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), anlässlich der Waldbrandübung zum Projektabschluss ‚Waldbrand-Klima-Resilienz‘ in der Modellregion Hardtwald, welche am Samstag (22. April) in Kronau (Landkreis Karlsruhe) stattfand. 

Um auf künftige Waldbrände gut vorbereitet zu sein üben an diesem Samstag circa 250 Angehörige der Feuerwehren aus dem Landkreis Karlsruhe und dem Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam mit den Forstbehörden und weiteren Akteuren im Lußhardtwald den Ernstfall. 

 

Tandemkonzept von Forst und Feuerwehr 

In der Modellregion Hardtwald haben Forstleute in den vergangenen Jahren beispielhafte waldbauliche Methoden entwickelt, um den Wald widerstandsfähiger gegen Feuer zu machen. Parallel dazu hat sich die Zusammenarbeit von Forstverwaltung und Feuerwehr intensiviert. 

„Mit dem Tandemkonzept von Forst und Feuerwehr setzen wir ein Ziel des Koalitionsvertrages um, und schaffen damit ein starkes Instrument für ein modernes Waldbrandmanagement in Baden-Württemberg. Die dynamische Entwicklung des Waldbrandgeschehens erfordert eine reibungslose Kommunikation und Abstimmung zwischen den Akteuren und Einsatzkräften, damit sie schnell auf sich verändernde Rahmenbedingungen und Einsatzsituationen reagieren können. Auf diesen Erfragungen können jetzt andere Landkreise aufbauen und ihr Waldbrandmanagement aktualisieren“, sagte der Minister.  

 

Waldbrandeinsatzkarten 

Ein weiterer Punkt in der Zusammenarbeit von Forstbehörden und Feuerwehren ist die Bereitstellung von Waldbrandeinsatzkarten. „Es freut mich sehr, dass es gelungen ist eine Waldbrandeinsatzkarte nach bundeseinheitlichen Standards auf den Weg zu bringen. Die Landesforstverwaltung hat diese Karten erstellt und über die Unteren Forstbehörden den Feuerwehren zur Verfügung gestellt“, so Minister Hauk. 

 

Geschäftsstelle der Plattform Waldbrand 

In der Modellregion Hardtwald neigt sich das Projekt ‚Waldbrand-Klima-Resilienz‘ dem Ende zu. Um die dort gewonnenen Erkenntnisse weiter zu vertiefen, wird unter Federführung des Regierungspräsidiums Freiburg an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) eine Geschäftsstelle der Plattform Waldbrand eingerichtet. Sie ist Teil der Waldstrategie und wird daraus finanziert. „Diese Plattform setzt den intensiven Austausch der Akteure fort und unterstützt sie beim Aufbau eines modernen Waldbrandmanagements. Es freut mich sehr, dass es gelungen ist, im Rahmen der Waldstrategie die dafür notwendigen Finanzmittel im Haushaltsplan bereitzustellen. Damit investieren wir in den Erhalt unserer Wälder und den Schutz der Bevölkerung vor Waldbränden“, erklärt Minister Hauk. @ForstBW 

 

Demo-Fläche Hartheim  

Im Gemeindewald Hartheim am Rhein werden in enger Abstimmung mit der FVA Baden-Württemberg und dem Forstrevierleiter TS und dem leitenden Forstwirt HA Maßnahmen zur Waldbrandverhütung und Einsatzvorbereitung der Feuerwehr durchgeführt. HA nahm bisher an einigen WKR-Fortbildungen zum Thema teil und konnte sich in verschiedenen Bundesländern Anregungen holen. TS schreibt über die Umsetzung der Maßnahmen seine Trainee Abschlussarbeit, die WKR-Initiative begleitet und unterstütz. 

Konkret hat die Gemeinde einen kleinen mobilen Forst-Mulcher beschafft, tragbare Pumpen und Handwerkzeuge. Weiterhin kommen Freischneider zum Einsatz. Es werden entlang strategisch wichtiger Wege Pufferzonen mit reduzierter Brandlast eingerichtet, die die Feuerintensität reduzieren und der Feuerwehr effektivere Bekämpfungsmaßnahmen ermöglichen. Die Brennmaterial-Kontinuität, -menge, die vertikale und horizontale Anordnung des Brennmaterials werden reduziert. Um keine „Brandbeschleunigungsstreifen“ zu erzeugen, wird auf ausreichend Überschirmung der Pufferzonen geachtet. 

Die neu entstehenden parkartigen Strukturen erzeugen Synergien mit den Bereichen Tourismus und Erholung durch ein angenehmes Waldbild, mit dem Naturschutz durch mehr Licht und offenere Strukturen, Förderung der Orchideenarten, etc. Und auch für den Jagdbetrieb ergeben sich neue Möglichkeiten für Drückjagd-Schussschneisen, Einsaat von kleinen Äsungsflächen, etc. 

  

Als nächste Schritte stehen Exkursionen mit Feuerwehr, Gemeinderat, Naturschutz, aber auch der Schule und Waldkindergarten an um die Wirkungsweise der Maßnahmen zu erläutern und um gemeinsam mit der Feuerwehr Einsatzmöglichkeiten zu besprechen, zu planen und dann auch zu üben. 

 

Ausgewählte Presseberichte: 

  • TV-Doku: 01. August 2024, SWR STORY: Risiko Waldbrand – Wie gut sind unsere Feuerwehren vorbereitet (Held, Pronto) 

  • Radio-Interview: 21. März (2023), SWR: Wie Karlsruhe sich gegen Waldbrände wappnete (Held)  

  • Interview: 15. Februar (2023), Freiwillige Feuerwehr Oberoerdingen: Teilnahme am Kolloquium der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg zum Thema „Waldbrände“ (Held)  

  • Interview: 10. August 2022, Badische Neueste Nachrichten: „Landwirtschaftsminister Peter Hauk informiert sich in Stutensee über Waldbrandbekämpfung“ (Held)  

  • TV-Interview: 26. Juli 2022, ZDF-Drehscheibe: „Die Waldbrandgefahr steigt – in der Modellregion BaWü gibt es Konzepte, den Wald zu schützen“ (Held)  

  • TV-Interview: 28. September 2020, SWR: „Waldbrandprävention: Modellprojekt in Baden-Württemberg“ (Held)  

  • Interview: 25. September 2020, Süddeutsche Zeitung: „Baden-Württemberg rüstet sich für Waldbrände“ (Held) 

Demo-Fläche Nordrhein-Westfalen  

 

Drover Heide 

Die Drover Heide ist ein etwa 600 Hektar (ha) großes Naturschutzgebiet im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen. Es liegt in den Gemeinden Kreuzau und Vettweiß. Seit April 2016 ist die NRW-Stiftung Eigentümer von 636,86 ha aus früheren Bundesbesitz. 

Die Drover Heide diente ab 1914 als Exerzierplatz für die Garnison in Düren, beziehungsweise für deren Rekrutenausbildung im Ersten Weltkrieg.[2] Sie wurde 1951 als Truppenübungsplatz beschlagnahmt und von den früher in Düren stationierten belgischen Streitkräften genutzt und von deutschen Streitkräften aus den Standorten der Umgebung mitgenutzt. Das Gelände wurde nach dem Abzug der belgischen Streitkräfte Ende 2004 für die Öffentlichkeit freigegeben und kann nun auf markierten Wegen begangen werden. Insgesamt wurde das Gebiet etwa 100 Jahre militärisch genutzt. Das Gebiet ist wegen Bombardierungen und Beschuss am Ende des Zweiten Weltkriegs und zeitweiser Nutzung als Truppenübungsplatz munitionsbelastet und deshalb darf das Schutzgebiet nicht außerhalb von Wegen begangen werden. Etwa 120 ha der Gesamtfläche entfallen auf die eigentlichen Heideflächen, 290 ha auf Waldflächen, 150 ha sind eingezäunt und werden von Rindern und Ziegen beweidet, damit die Heide kurzgehalten wird (Entkusselung). Neben schottischen Hochlandrindern sind Ziegen, wie die Thüringer Waldziege, besonders geeignet, die Birken, Heidekräuter und Wacholder kurz zu halten. Die Drover Heide gehört zur Natura 2000 mit der Gebietsnummer DE-5205-301. Seit 2020 gehört die Drover Heide zum Naturpark Hohes Venn-Eifel.[3] 

Die genannten Bedingungen machen die Heide zum Rückzugsgebiet gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Viele Arten der Roten Liste existieren hier. Um die Heide zu schützen und ihre Weiterentwicklung zum Gehölz zu verhindern, müssen die Flächen regelmäßig gepflegt werden. Zu den Biotoppflegemaßnahmen zählen extensive Beweidung (Beweidung durch Schafe) und Entbuschungsmaßnahmen (Entkusselung). 

Zusätzlich zu den üblichen Entbuschungs-Maßnahmen wird in der Drover Heide aber auch eine Biotoppflege durch Feuer durchgeführt. Diese durch das WKR-Projekt wissenschaftlich begleiteten Maßnahmen zeigen in der Praxis gute Erfolge und imitieren die natürlichen Brände nach zum Beispiel Blitzeinschlägen. 

 

Als Demo-Fläche für die Anwendung von Feuer in der Prävention aber auch als taktisches Feuer in der Waldbrandbekämpfung konnten, die von WKR durchgeführten Feuer Einsätze genutzt werden. Um einen möglichst hohen Mehrwert des Naturschutz-Brennens zu erzeugen, haben an allen Einsätzen sowohl Feuerwehren als auch Mitglieder von den Vereinen @fire und Waldbrandteam eV teilgenommen.  

Weitere Demonstrationsflächen

Kurzbeschreibung Demofläche Hatzfeld

Auf einer weiteren Fläche in Brandenburg wird die langfristige Maßnahme „Waldumbau“ hin zu reich strukturierten, gemischten Dauerwaldbeständen sichtbar gemacht.

Die sechs ausgewählten Flächen liegen über vier Bundesländer verteilt in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, sowie Niedersachsen und repräsentieren die Waldbesitzarten Staatswald, Kommunalwald, Klein- und Großprivatwald.

Auf der Demonstrationsfläche bei Gartow in Niedersachsen, hat das WKR Projekt zusammen mit Partnern einen Medientag veranstaltet, bei dem neben einigen lokalen Journalisten und vielen Interessierten, auch die FNR die Übungen des präventiven Waldbrandmanagements, inklusive einem geplanten Kontrollierten Brennen, begleitet haben. Zum Artikel der FNR geht es hier.

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